Modellierung analoger Schaltungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Folgenden wird einzeln untersucht, welche Performance-Anforderungen an den FPGA / die CPU bestehen und wie diese zustande kommen:
Im Folgenden wird einzeln untersucht, welche Performance-Anforderungen an den FPGA / die CPU bestehen und wie diese zustande kommen:


==Bedarf an Rechenschritten für unterschiedliche Bauelemente je nach Modell==
==Rechenbedarf für Modelle==
Die folgende Tabelle zeigt den Bedarf an Rechen- und Prozessschritten für unterschiedliche Bauelemente je nach Komplexität des gewählten Modells:
 
(Tabelle folgt)
 
=== Anmerkungen ===
Der 3D-Transistor ist eine Sammlung von Formeln welche sich aus der 3D-Analyse eines räumlich ausgedehnten Gebildes im Silizium ergibt, so wie es im physikalischen Simulator zur Chipherstellung verwendet wird. Das Spice-Modell ist der angepasste C-Code des Modells aus Cadence, bzw das Equivalent. Das Modell unter "BiPol" ist das klassische Kleinsignalersatzschaltbild und - verhalten gemäß Möschwitzer / Lunze und Titze -Schenk. Der theoretische Transistor besteht aus einer Formel mit Teillinearisierungen (und entsprechenden Abweichungen).
 
Erwartungsgemäß haben umfangreichere Modelle mehr Formeln, Parameter und auch Rechentiefe. Bei Widerstand und Kondensator werden mitunter auch Temperatur, Induktivität und Streuung berücksichtigt, die sich aus realen Bauteilgehäuseformen ergeben, Bei den höheren Kondensator-Modellen sind auch die geringe Nichtlinearität des Dielektrikums und die Leckströme abgebildet.
 
Die Spule ist besonders trickreich, wegen der Streufelder im 3D-Fall und der "seltsamen" Frequenzabhängigkeit schon im im 2D-Fall. Das Magnetmodell ist jenes nach Jiles-Atherton ("Spice"), das 2D ein modifiziertes Carpenter-Modell von mir, das komplett in VHDL erstellt wurde und in mehreren Ausbaustufen verwendet wird.
 
==Bauelementebedarf==
Die nachfolgende Tabelle zeigt exemplarisch den Bedarf an Bauelementen für unterschiedliche Schaltungen:
 
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===Anmerkungen===
 
Es werden Beispielschaltungen herangezogen und die Zahl der Bauelemente bestimmt Dabei werden 2 Dioden wie 1 Transistor gerechnet, ein Darlington als 2 Transistoren. Mit I,U,B,H und N sind Spannungsquellen, Stromquellen, B- und H-Felder gemeint. Eingeschlossen darin sind auch Störungen und Rauschen, die simuliert werden. Z.B. sind das Rauschquellen beim Widerstand und induzierte Ströme durch Leitungen.

Version vom 19. Juni 2018, 09:35 Uhr

Dieser Artikel untersucht die Möglichkeit, reale analoge Bauteile und Schaltungen in Echtzeit zu simulieren, um sie nachzubilden und gfs. ihr Verhalten zu überwachen und voraussagen zu können. Es wird damit auch dargestellt, ob und inwieweit es möglich ist, analoge Schaltungen mit digitalen Systemen nachzubilden und zu ersetzen, wie das z.B. bei Filtern und Signalerzeugern der Fall ist.

Vorbemerkung

Die Aufstellung ist für die Umsetzung in FPGAs erstellt worden, gilt aber sinngemäß auch für Microcontroller und PC-Systeme. Dazu würde man die Betrachtung der absoluten Resourcen im FPGA ignorieren und einzig auf die Rechenleistung fokussieren. Diese müsste entsprechend der Möglichkeiten eines DSPs oder der CPU interpretiert werden.

Für DSPs kann man etwa 60% ... 80% der Auslastung für die Berechnung ansetzen und aufgrund der besseren Arithmetik etwa 150% bis 200% der Rechenleistung annehmen - insbesondere bei genauen Anforderungen. Der hier angenommene 200MHz FPGA entspräche also in etwa einem 150MHz Audio DSP mit 24 Bit, bzw. 120MHz DSP mit 32 Bit.

Für aktuelle CPUs kann man etwa 40% ... 60% der Auslastung - und aufgrund der Arithmetik etwa 150% ... 250% der Rechenleistung pro Takt annehmen - inbegriffen der Tatsache, dass bei den Schritten unten auch nicht-arithmetische Aktionen mitgerechnet werden, bei denen die CPU keine Vorteile hat Ein durchschnittlich ausgelasteter 4 Kern I7 mit 3GHz kommt praktisch auf das 10-fache bis 30-fache der Leistung des FPGAs. Bei DSP und CPU müssen dann aber noch Speicher- und externe RAM-Zyklen berücksichtigt werden, die die Performance um 25% ... 75% senken. Ein direkter Vergleich zwischen FPGA und einer solchen CPU wies konkret einen Faktor 8 für die CPU aus. Da die CPU nur begrenzt parallelisieren kann, sinkt der Faktor für die Werte in den letzten beiden Tabellen, welche die Parallelisierung mit pipelining untersuchen, schnell ab.

Im Folgenden wird einzeln untersucht, welche Performance-Anforderungen an den FPGA / die CPU bestehen und wie diese zustande kommen:

Rechenbedarf für Modelle

Die folgende Tabelle zeigt den Bedarf an Rechen- und Prozessschritten für unterschiedliche Bauelemente je nach Komplexität des gewählten Modells:

(Tabelle folgt)

Anmerkungen

Der 3D-Transistor ist eine Sammlung von Formeln welche sich aus der 3D-Analyse eines räumlich ausgedehnten Gebildes im Silizium ergibt, so wie es im physikalischen Simulator zur Chipherstellung verwendet wird. Das Spice-Modell ist der angepasste C-Code des Modells aus Cadence, bzw das Equivalent. Das Modell unter "BiPol" ist das klassische Kleinsignalersatzschaltbild und - verhalten gemäß Möschwitzer / Lunze und Titze -Schenk. Der theoretische Transistor besteht aus einer Formel mit Teillinearisierungen (und entsprechenden Abweichungen).

Erwartungsgemäß haben umfangreichere Modelle mehr Formeln, Parameter und auch Rechentiefe. Bei Widerstand und Kondensator werden mitunter auch Temperatur, Induktivität und Streuung berücksichtigt, die sich aus realen Bauteilgehäuseformen ergeben, Bei den höheren Kondensator-Modellen sind auch die geringe Nichtlinearität des Dielektrikums und die Leckströme abgebildet.

Die Spule ist besonders trickreich, wegen der Streufelder im 3D-Fall und der "seltsamen" Frequenzabhängigkeit schon im im 2D-Fall. Das Magnetmodell ist jenes nach Jiles-Atherton ("Spice"), das 2D ein modifiziertes Carpenter-Modell von mir, das komplett in VHDL erstellt wurde und in mehreren Ausbaustufen verwendet wird.

Bauelementebedarf

Die nachfolgende Tabelle zeigt exemplarisch den Bedarf an Bauelementen für unterschiedliche Schaltungen:

(folgt1)

Anmerkungen

Es werden Beispielschaltungen herangezogen und die Zahl der Bauelemente bestimmt Dabei werden 2 Dioden wie 1 Transistor gerechnet, ein Darlington als 2 Transistoren. Mit I,U,B,H und N sind Spannungsquellen, Stromquellen, B- und H-Felder gemeint. Eingeschlossen darin sind auch Störungen und Rauschen, die simuliert werden. Z.B. sind das Rauschquellen beim Widerstand und induzierte Ströme durch Leitungen.