UV-Belichter-Timer mit AVR: Unterschied zwischen den Versionen

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Mein UV-Belichter (a.k.a. Gesichtsbräuner) enthält Leuchtstoffröhren mit konventionellem Vorschaltgerät, stellt also eine stark induktive Last dar. Ein Triac/SSR bräuchte damit zwingend einen [[Snubber]]; dieser würde jedoch durch den dann ständig fließenden Reststrom ein Nachglimmen der Röhren bewirken. Ein mechanisches Relais, das zudem zweipolig abschaltet, erschien mir daher in diesem Anwendungsfall als die beste Lösung.
Mein UV-Belichter (a.k.a. Gesichtsbräuner) enthält Leuchtstoffröhren mit konventionellem Vorschaltgerät, stellt also eine stark induktive Last dar. Ein Triac/SSR bräuchte damit zwingend einen [[Snubber]]; dieser würde jedoch durch den dann ständig fließenden Reststrom ein Nachglimmen der Röhren bewirken. Ein mechanisches Relais, das zudem zweipolig abschaltet, erschien mir daher in diesem Anwendungsfall als die beste Lösung.


== Schaltplan und Layout ==
== Anmerkungen zur Schaltung ==


[[Medium:Timer m48 lc204 KiCad 6.zip|KiCad-6-Projekt als Zip-Archiv]] (176 KB).
=== Anmerkung zu C7 ===
 
Dieser Kondensator am Ausgang von U2 muss einen ESR im Bereich 0,1…10&nbsp;Ω haben; dies wird im [https://www.st.com/resource/en/datasheet/lfxx.pdf Datenblatt des LF50] gefordert (siehe ''C<sub>O</sub>'', ''Output bypass capacitance'' unter ''Electrical Characteristics''). Tantal-Kondensatoren bieten hier Vorteile, da sich ihr ESR über weite Temperaturbereiche hinweg relativ wenig ändert.
 
=== Anmerkung zu L1 ===
 
Die 10-µH-Drossel L1 könnte hier auch durch einen 47-Ω-Widerstand (bzw. durch eine Drahtbrücke) ersetzt werden, da zur Auswertung der lediglich fünf verschiedenen Spannungen der Taster-Spannungsteiler ja nur eine geringe ADC-Genauigkeit (bzw. bei Nicht-Benutzung der Taster-Anschlüsse der ADC überhaupt nicht) benötigt wird.
 
=== Anmerkung zu Q2…Q6 ===
 
Die Low-Side-Treiber des LED-Displays Q2 bis Q6 arbeiten in Kollektorschaltung. Dies bietet zwei Vorteile: Zum einen können die Transistoren dadurch nicht in Sättigung geraten, zum anderen entfallen gegenüber der Emitterschaltung die Basiswiderstände aufgrund der inhärenten Gegenkopplung. Die C-E-Spannungsabfälle von (betragsmäßig) ca. 0,6&nbsp;V sind unproblematisch, da mit der Betriebsspannung von 5&nbsp;V genügend Reserve vorhanden ist.


== Teileliste und Bezugsquellen ==
== Teileliste und Bezugsquellen ==
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=== Anmerkung zu C7 ===
== Schaltplan und Layout (KiCad) ==
Dieser Kondensator am Ausgang von U2 muss einen ESR im Bereich 0,1…10&nbsp;Ω haben; dies wird im [https://www.st.com/resource/en/datasheet/lfxx.pdf Datenblatt des LF50] gefordert (siehe ''C<sub>O</sub>'', ''Output bypass capacitance'' unter ''Electrical Characteristics''). Tantal-Kondensatoren bieten hier Vorteile, da sich ihr ESR über weite Temperaturbereiche hinweg relativ wenig ändert.


=== Anmerkung zu L1 ===
[[Medium:Timer m48 lc204 KiCad 6.zip|KiCad-6-Projekt als Zip-Archiv]] (176&nbsp;KB).
Die 10-µH-Drossel L1 könnte hier auch durch einen 47-Ω-Widerstand (bzw. durch eine Drahtbrücke) ersetzt werden, da zur Auswertung der lediglich fünf verschiedenen Spannungen der Taster-Spannungsteiler ja nur eine geringe ADC-Genauigkeit (bzw. bei Nicht-Benutzung der Taster-Anschlüsse der ADC überhaupt nicht) benötigt wird.


== Quelltext ==
== Quelltext (Assembler) ==


Geschrieben in Assembler für den ATmega48:
Geschrieben in Assembler für den ATmega48:

Version vom 12. November 2023, 19:06 Uhr

von Johannes Fechner (jofe)

Im Folgenden wird ein einfacher Zeitschalter mit Relais, 7-Segment-LED-Display und Infrarot-Fernbedienbarkeit vorgestellt, der für das UV-Belichten von Platinen entworfen wurde, aber auch für andere Zwecke verwendet werden kann. Als Controller kommt ein ATmega48 zum Einsatz, der aber selbstverständlich durch pinkompatible Typen (z. B. ATmega328P) ersetzt werden kann; die Firmware müsste dann ggf. leicht angepasst werden.

Begründung einiger Design-Entscheidungen

Warum IR-Fernbedienung?

Ausschlaggebender Grund für den Einbau eines IR-Empfängers anstatt von Tastern oder einem Drehimpulsgeber war zunächst, daß das gewählte Gehäuse (→Reichelt) zufällig mit beiliegender Dichtung als IP65 klassifiziert ist, und da diese Schutzart nun einmal gegeben war, erschien es mir erstrebenswert, diese zu erhalten und nicht durch Bohrungen im Oberteil für Knöpfe etc. zu zerstören.

Zum Zweiten ermöglicht der Gebrauch einer Fernbedienung mit Ziffernfeld, wie sie ja wohl in den meisten Haushalten ohnehin vorhanden sein dürfte, die komfortable direkte Eingabe der gewünschten Count-Down-Zeit, anstatt mehrmals Plus/Minus drücken bzw. rechts/links drehen zu müssen.

Somit erschien mir diese Lösung, eine vorhandene IR-Fernbedienung für die Steuerung des Timers zu verwenden, als einfach, bequem und kostengünstig zugleich.

Warum Relais und nicht Triac/SSR?

Mein UV-Belichter (a.k.a. Gesichtsbräuner) enthält Leuchtstoffröhren mit konventionellem Vorschaltgerät, stellt also eine stark induktive Last dar. Ein Triac/SSR bräuchte damit zwingend einen Snubber; dieser würde jedoch durch den dann ständig fließenden Reststrom ein Nachglimmen der Röhren bewirken. Ein mechanisches Relais, das zudem zweipolig abschaltet, erschien mir daher in diesem Anwendungsfall als die beste Lösung.

Anmerkungen zur Schaltung

Anmerkung zu C7

Dieser Kondensator am Ausgang von U2 muss einen ESR im Bereich 0,1…10 Ω haben; dies wird im Datenblatt des LF50 gefordert (siehe CO, Output bypass capacitance unter Electrical Characteristics). Tantal-Kondensatoren bieten hier Vorteile, da sich ihr ESR über weite Temperaturbereiche hinweg relativ wenig ändert.

Anmerkung zu L1

Die 10-µH-Drossel L1 könnte hier auch durch einen 47-Ω-Widerstand (bzw. durch eine Drahtbrücke) ersetzt werden, da zur Auswertung der lediglich fünf verschiedenen Spannungen der Taster-Spannungsteiler ja nur eine geringe ADC-Genauigkeit (bzw. bei Nicht-Benutzung der Taster-Anschlüsse der ADC überhaupt nicht) benötigt wird.

Anmerkung zu Q2…Q6

Die Low-Side-Treiber des LED-Displays Q2 bis Q6 arbeiten in Kollektorschaltung. Dies bietet zwei Vorteile: Zum einen können die Transistoren dadurch nicht in Sättigung geraten, zum anderen entfallen gegenüber der Emitterschaltung die Basiswiderstände aufgrund der inhärenten Gegenkopplung. Die C-E-Spannungsabfälle von (betragsmäßig) ca. 0,6 V sind unproblematisch, da mit der Betriebsspannung von 5 V genügend Reserve vorhanden ist.

Teileliste und Bezugsquellen

Folgende Tabelle informiert über Typen, Hersteller und mögliche Lieferanten der verwendeten Bauteile. Die Angaben sind zum großen Teil nur als Beispiele zu verstehen.

Referenz Typ Hersteller Bezugsquelle (Bsp.)
(Gehäuse) 4U63181306437 Box4U Reichelt
C7 TAJB106K020RNJ Kyocera AVX Reichelt
C9 ECQUAAF104M Panasonic Reichelt
C10…C12 (1 mF, 16 V, RM 5) (?) Reichelt
D5…D8 SB140 Diotec Reichelt
D9 LC-204VL Rohm Pollin
F1 Feinsicherung 5×20 mm, 5 A, mittelträge Eska Pollin
H1 SK 13/35 AL-220 Fischer Reichelt
J1, J3 CTB2202/2 Camdenboss Reichelt
K1 40.52.9.006.0000 Finder Reichelt
L1 MICC-100K-02 (s. Anm.) Fastron Reichelt
T1 VB 2,8/1/6 Block Reichelt
U1 ATmega48-20PU Atmel/Microchip Reichelt
U2 LF50CV ST Microelectronics Reichelt
U3 TSOP31236 Vishay Reichelt
Y1 (4 MHz, HC49U-S, CL=20 pF) (?) Reichelt

Schaltplan und Layout (KiCad)

KiCad-6-Projekt als Zip-Archiv (176 KB).

Quelltext (Assembler)

Geschrieben in Assembler für den ATmega48:

Siehe auch