LED-Belichter

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von Alexander Sewergin

Einleitung

Ein Belichtungsgerät auf Basis von UV-Leuchtdioden war vor einigen Jahren noch viel zu teuer gewesen und man hat sich mit UV-Röhren aus Bräunungsgeräten abgefunden. Heute sind UV-LED´s sehr günstig (16€ für 200 Stück) und sie bieten Vorteile gegenüber UV-Röhren:

Vorteile

  • punktförmige Lichtquelle
  • man muss nicht unbedingt mit 230V Wechselspannung rumfrickeln
  • sehr hohe Lebensdauer und minimaler Verschleiß

Nachteile

  • viel mehr Aufwand beim Erstellen eines Belichtungsgerätes mit LED`s als mit UV-Röhren
  • große Mengen an LED´s werden benötigt (viel Freude beim Einlöten :)
  • meist längere Belichtungszeiten (abhängig vom Layoutfilm)

Beweggründe zum Bau eines LED-Belichters

Ich hatte mir schon vor einpaar Jahren einen Belichter auf UV-Röhren Basis gebaut (Scannergehäuse + Gesichtsbräuner), jedoch konnte ich damit keine feinen Leiterbahnen (0.7mm und schmaler) erstellen, da stehts Probleme mit der Unterbelichtung von Leiterbahnen auftraten.

Obwohl ich den Abstand der Röhren voneinander verkleinert und den Abstand zum Scannerglas vergrößert hatte, wurde das Ergebniss nicht spürbar besser.

Die Lösung kam mit dem Fund von billigen UV-LED´s in einem Internetshop. Der Abstrahlwinkel von herkömmlichen 5mm LED´s beträgt ca 20-30°, weshalb sie sich wunderbar zum Belichten eignen.

Die UV-Strahlen treffen fast senkrecht auf den Layoutfilm und verursachen keine Unterstrahlung.

Hardware

Zum Bau wurde alles benutzt, was gerade in Griffweite lag. Mit etwas Improvisation geht alles :D

Als erstes wurden 200 LED´s (25 Stränge à 8 LED´s) in eine 20 x 10 cm Lochrasterplatte eingelötet.

Image002.jpg

Danach wurde der Benötigte Abstand der LED´s zum Auflageglas berechnet. Bei LED´s mit 30° Abstrahlwinkel empfehle ich einen Abstand von ca 14 cm, wodurch man einen Kompromiss zwischen Überschneidung der Leuchtkegel und der Unterstrahlung von Leiterbahnen durch schräg einfallenedes UV-Licht erhält.

Ausgehend vom notwendigen Abstand entstand eine Holzkiste mit folgenden Maßen : 18 x 30 x20 (H/T/B).

Image007.jpg

Ein altes Schaltnetzteil aus einem HP-Drucker liefert die notwendigen Spannungen (5V und 40V).

Image006.jpg

Da die 8 in Reihe geschalteten LED´s eine Flussspannung von ca. 27.2V benötigen, die Spannungsquelle aber 40V liefert und ich die Spannungsdifferenz nicht in den kleinen 1/4Watt Widerständen verbraten wollte, kam eine einfache Spannungsstabilisierung zum Einsatz.

Schaltplan.png Image003.jpg

(PS: Bei R5 handelt es sich um einen Jumper der durch eine Diode ersetzt werden könnte, falls die Zener Diode einen zu kleine Durchbruchsspannung besitzt.)


Als Auflageglas benutzt ich normales 4mm Fensterglas. Leider hatt der Glaser in der Umgebung kein UV-durchlässiges Glas, weshalb meins ca 90% der UV-Strahlung schluckt.

Auf der Suche nach UV-durchlässigem Glas oder Acryglas/Plexiglas

Die 200 LED´s wurden bei längerem Betrieb sehr warm, weshalb ich einen 80mm Lüfter ink. 2 Lufteinsauglöcher (1 beim Netzteil, 1 unter den LED´s) verbaut habe.

Falls ihr euer Belichtungsgerät nicht für UV-Experimente benutzten wollt, wo das Gerät über 30 min eingeschaltet bleibt, dann könnt ihr euch den Lüfter sparen.

Software

Bei der Steuereinheit habe ich mich auf Jürgen Woetzel´s Belichtungstimer verlassen, weil ich das gleiche Gerät auch in meinem UV-Röhren Belichter benutzt hatte.


Fazit

Der LED-Belichter leistet mir bei SMD-Platinen gute Dienste. Leiterbahnen von 0.3mm Breite sind möglich. Derzeit stößt eher mein Laserdrucker (Laserjet 5m) an seine Grenzen des Auflösungsvermögens, als dass der LED-Belichter schlapp macht.

Ich drucke meine Layouts auf Pergamentpapier und brauche für´s Belichten von Bungard Platten 2:50 min. Mit Klarsichtfolien brauche ich zum belichten knappe 1:30 min.

Würde man das normale Auflageglas durch ein UV-durchlässiges ersetzten, dann würde die Belichtungszeit erheblich sinken.

Videos

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